
Hochsensible Mutterschaft: Warum deine Sensibilität ein Geschenk ist
Ich weiß noch genau, wie ich früher über mich selbst gedacht habe:
„Warum bin ich nur so furchtbar empfindlich?“
Während andere scheinbar locker durchs Leben gingen, prallte alles an ihnen ab – nur bei mir nicht. Ich fühlte mich oft wie ein Schwamm, der jede Emotion, jede unausgesprochene Stimmung, jede noch so kleine Veränderung im Raum aufsog. Ich spürte, wenn jemand traurig war, auch wenn er lachte. Ich merkte, wenn unausgesprochene Spannungen in der Luft lagen. Ich nahm alles in mich auf – und wusste oft nicht, welche Gefühle eigentlich mir gehörten und welche nicht.
Und dann wurde ich Mutter.
Hochsensibilität als Mutter: Eine neue Ebene der Herausforderung
Als hochsensible Frau Mutter zu werden, ist ein Erlebnis auf einem völlig neuen Level. Plötzlich ist da dieses kleine Wesen, das du über alles liebst – und das gleichzeitig dein ganzes System auf den Kopf stellt.
Der Schlafmangel? Klar, hart. Aber die eigentliche Herausforderung war für mich eine andere:
🔹 Die Flut an Emotionen – meine eigenen, die meines Babys, die von anderen Menschen, die gut gemeinte (aber oft völlig überfordernde) Ratschläge gaben.
🔹 Die ständige Reizüberflutung – plötzliche Geräusche, ständiges „an“ sein, die endlose To-do-Liste im Kopf.
🔹 Die Verantwortung – dieses tiefe Wissen, dass meine Energie direkten Einfluss auf mein Kind hat.
Ich erinnere mich an einen Moment, als mein Baby weinte und ich es einfach nicht beruhigen konnte. Ich fühlte mich hilflos, verzweifelt – und weinte mit.
Natürlich war das nicht gerade hilfreich, aber so funktioniere ich eben.
Früher hätte ich mich dafür verurteilt. Heute weiß ich: Genau das macht mich zur Mutter, die ich bin.
Hochsensibilität: Fluch oder Segen?
Lange dachte ich, meine Hochsensibilität sei eine Schwäche. Ich wünschte mir, ich könnte kaltschnäuziger sein, mir weniger Gedanken machen, nicht bei jedem traurigen Film in Tränen ausbrechen. Ich beneidete Frauen, die einfach machen, ohne sich selbst zu hinterfragen.
Aber je mehr ich mich mit mir selbst beschäftigte, desto mehr verstand ich: Meine Sensibilität ist kein Defekt. Sie ist ein Geschenk.
Warum? Weil sie mich zu einer Mutter macht, die …
✨ tief mit ihrem Kind verbunden ist. Ich nehme feinste Signale wahr, erkenne Bedürfnisse oft, bevor sie ausgesprochen werden.
✨ liebevoll auf die Gefühle meines Kindes eingehen kann. Ich weiß, wie es ist, wenn Emotionen überwältigend sind – und kann meinem Kind helfen, sie zu verstehen.
✨ eine starke Intuition hat. Ich spüre, was wirklich gut für mich und mein Kind ist, auch wenn der ganze Rest der Welt etwas anderes sagt.
Die Reise zur Selbstannahme
Es war ein langer Weg, meine Hochsensibilität nicht nur zu akzeptieren, sondern zu feiern. Bücher, Kurse, Weiterbildungen, Gespräche mit Mentoren, tiefgehende Selbsterfahrung – all das half mir zu erkennen, dass meine Gabe ein Geschenk ist.
Heute arbeite ich mit anderen hochsensiblen Frauen, die sich oft genauso fühlen, wie ich mich früher gefühlt habe.
Frauen, die glauben, sie müssten „härter“ sein, „weniger fühlen“, „stärker“ wirken. Aber das müssen sie nicht.
Unsere Hochsensibilität ist keine Last, sondern eine Superkraft. Sie macht uns zu tiefenfühlenden, intuitiven und unglaublich liebevollen Müttern.
Und sie verdient es, gefeiert zu werden.
Mein Wunsch an dich
Falls du dich in meinen Worten wiedererkennst, dann lass mich dir eines sagen:
Du bist genau richtig, so wie du bist!
Du musst dich nicht verändern, um eine „bessere“ Mutter zu sein.
Deine Sensibilität macht dich einzigartig. Sie macht dich zu der Mutter, die dein Kind genau so braucht.
Feiere deine Gabe. Umarme deine Gefühle. Und wenn die Tränen kommen – lass sie fließen.
Denn in ihnen steckt deine größte Kraft...💖.
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