Als ich mit meiner ersten Tochter schwanger wurde, war ich knapp 35 Jahre alt – und sofort hatte ich ein Etikett: "Spätgebärende" oder noch charmanter: "Risikoschwangere".
Was für ein Einstieg in dieses große Abenteuer! Während ich voller Vorfreude meinen Bauch wachsen sah, hagelte es von allen Seiten gut gemeinte Ratschläge und Warnungen. Ärzte, Bekannte, selbst die nette Dame vom Bäcker schienen sich einig: Mit meinem Alter sei die Schwangerschaft eine tickende Zeitbombe.
Dabei fühlte ich mich einfach nur schwanger – nicht alt, nicht risikobehaftet, sondern voller Leben! Ja, ich hatte mit Übelkeit zu kämpfen, meine Hormone fuhren Achterbahn, und meine Beine verwandelten sich dank Wassereinlagerungen manchmal in kleine Elefantenfüße.
Aber meine Tochter? Sie war putzmunter, zeitgerecht entwickelt und genoss ihr kleines Schwimmbad in meinem Bauch.
Drei Schwangerschaften, drei Mal gesund – und trotzdem eine Schublade
Als ich später mit meiner zweiten und dritten Tochter schwanger wurde, änderte sich nichts an dieser Außensicht. Im Gegenteil: Bei meiner jüngsten Tochter war ich 41 Jahre alt – und plötzlich wurde meine natürliche Geburtsfähigkeit ernsthaft infrage gestellt.
Trotz zweier völlig komplikationsloser Spontangeburten zuvor rieten mir gleich zwei Ärzte dringend zu einem Kaiserschnitt. Die Begründung?
Mein Alter. Das Risiko. Die Gefahr. Und natürlich: Die Statistik....
Ich erinnere mich noch gut an diesen Moment. Ich saß da, mit meiner runden, lebendigen Kugel vor mir, voller Liebe für dieses kleine Wesen, und mir wurde gesagt, dass mein Körper es nicht schaffen könnte.
Dass mein Körper, der bereits zwei Kinder geboren hatte, zu „alt“ sei, um noch einmal das zu tun, was er eigentlich am besten kann.
Das war ein echter Tiefpunkt. Ich fühlte mich verunsichert, ängstlich und stellte plötzlich alles infrage.
Bin ich wirklich zu alt? Riskiere ich das Leben meines Kindes, wenn ich auf mich vertraue?
Vertrauen in die eigene Kraft
Zum Glück gab es da eine unglaublich tolle (junge!) Oberärztin in der Klinik, in der ich entbinden wollte. Sie schaute sich meine Geschichte an, meine vorherigen Geburten, meinen Gesundheitszustand – und dann schaute sie mich an und sagte:
"Ihr Körper weiß, was zu tun ist. Vertrauen Sie sich!"
Diese Worte waren wie Balsam für meine Seele. Ich atmete auf, ließ die Zweifel hinter mir und erinnerte mich daran, was mein Körper bereits geleistet hatte. Ich bereitete mich weiter wie zuvor mit Hypnose und Achtsamkeitstraining auf die Geburt vor und konnte die Energien der Außenwelt, die Bedenken und negativen Kommentare ausblenden...
Und so kam meine dritte Tochter – genauso wie ihre Schwestern zuvor – auf natürlichem Weg, gesund, kraftvoll und mit einem lauten Schrei ins Leben.
Warum ich Praxis L(i)ebenswert gegründet habe
Meine Erfahrungen haben mir eines gezeigt:
Wir Frauen brauchen Unterstützung, keine Panikmache.
Natürlich ist eine Schwangerschaft in jedem Alter mit Risiken verbunden – aber jede Frau verdient es, mit Respekt, Wissen und Vertrauen begleitet zu werden, anstatt mit Angst und Schubladendenken.
Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich Praxis L(i)ebenswert gegründet habe. Weil jede Frau es verdient, in ihrer Schwangerschaft und Mutterschaft gestärkt, begleitet und bestärkt zu werden – egal, ob sie 25 oder 45 Jahre alt ist.
Du bist schwanger und fühlst dich verunsichert?
Hast du das Gefühl, dass dir mehr Angst gemacht wird, als dass du in deiner Kraft bestärkt wirst? Dann melde dich bei mir. Gemeinsam finden wir einen Weg, wie du wieder ins Vertrauen kommst – in dich, deinen Körper und dein Baby.
Denn Mutterwerden ist kein Risiko. Es ist ein Wunder...💖
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